IT-Buch Logo mobile

Die Königsdisziplin


Folge 4 – Die Königsdisziplin

FF & Braun, ein Start-up-Unternehmen aus Erfurts frischer Drohnen-Industrie, platzte aus allen Nähten. Gegründet von dem jungen und agilem Paar Bastian und Marie, hatte es Investoren aus ganz Europa angelockt. Doch ihre alten Server schlummerten noch immer in den digitalen Katakomben, in denen sie schon immer standen und waren bedauerlicherweise in technischer Hinsicht äußerst unzulänglich. Das begrenzte natürlich das Potenzial des Unternehmens und es bettelte förmlich um Befreiung – damit auch die Drohnen zu neuen Höhen aufsteigen können. Hierfür war ein optimierter Server erforderlich, der die Daten der unzähligen FF & Braun Drohnen just in time steuern konnte.

Auch im Serverraum selbst sah es wenig rosig aus: Die IT-Infrastruktur von FF & Braun glich einem wuchernden Dschungel aus Kabeln, Schaltplänen und blinkenden Lichtern. Über die Jahre hatte sich ein komplexes Geflecht von Verbindungen gebildet, das die Spuren der Anfangszeit metertief in sich trug. Es war ein Mosaik aus Technologien, das von Bastian und Marie zwar mit Enthusiasmus, aber weniger Expertise aufgebaut worden war.

Die Kellerräume, die einst die Keimzelle der Vision von FF & Braun gewesen waren, wirkten nun wie das Versteck eines experimentierfreudigen Bastlers. Die Wände waren von Regalen überladen, auf denen veraltete Rechner wie stumme Zeitzeugen der technologischen Entwicklung standen. Kabel schlängelten sich wie Efeu um die Ecken und die Luft roch nach staubigem Plastik und einer undefinierbaren Essenz von Platinen und Hardware.

Marie erinnerte sich an die frühen Tage, als sie und Bastian inmitten dieses chaotischen Kabelsalats mit glänzenden Augen und wilden Träumen gestanden hatten. Sie hatten sich auf ihre Drohnen-Prototypen konzentriert und ihre Ideen in die Lüfte der Möglichkeiten geschickt, ohne sich um die schleichende Komplexität unter ihnen zu kümmern.

Ein Investor hatte einst die Kellerräume betreten, sich mit sichtlicher Verblüffung umgeschaut und dann, ohne die Worte groß zu bedenken, gesagt:

»Wenn ich sehe, wie hier die Kabel mit den Servern verbunden sind …ähm… dann habe ich das Gefühl, ich steh in einem digitalen Bordell!«

Seine Bemerkung hatte die Gründer auf den Boden der Realität zurückgeholt. Es war der Moment, in dem die Notwendigkeit einer Veränderung wellenförmig über sie hereinbrach. Der technologische Fortschritt wartete nicht und FF & Braun drohte den Anschluss zu verlieren. Der Vergleich des Investors mochte zunächst hart klingen, aber er traf den Nagel auf den Kopf. Die IT-Infrastruktur war zu einem Flickenteppich aus Alt und Neu geworden, zu einem Ort, an dem sich Vergangenheit und Zukunft auf unheilvolle Weise vereinigen.

»Wir müssen etwas tun, so geht es auf keinen Fall weiter.«

Das Gründerpaar waren sich einig, dass eine Rundum-Erneuerung unumgänglich war, wenn es seine Vision am Leben erhalten wollte. Doch der Gedanke, die alte Technologie, die einst ihre Träume genährt hatte, hinter sich zu lassen, fühlte sich an, als würde man einen alten Freund verabschieden.

»Aber ich hab’ Panik, dass dann nichts mehr ist wie es war.« Marie leise zu Bastian.

Mit einem Hauch von Wehmut blickten Bastian und Marie auf die kabelverwickelte Landschaft, die sie geschaffen hatten. Es war Zeit das Chaos des Alten zu entwirren und den Weg für das Neue zu ebnen.

»Hallo Max, kannst du uns helfen? Unser System braucht die Hand eines Profis.«

Sie beauftragten den IT-Experten Max, einen Freund aus der Schulzeit für diesen heiklen digitalen Refresh.

»Aber gerne, ich bring’ euch wieder Ordnung in den Laden. Auf dass tausend Drohnen fliegen.«

Max nahm die Serverlandschaft von FF & Braun auseinander wie ein Uhrmacher eine defekte Taschenuhr. Mit analytischem Blick identifizierte er veraltete Komponenten, Sicherheitsrisiken und Leistungsengpässe.

»Ich empfehle euch gleich bedeutende Teile der Struktur in die Cloud zu verlagern« … »Dadurch gibt es wesentlich weniger Ausfälle«

Max stürzte sich kopfüber in die Bewertung von FF & Brauns riesigem Kabelsalat und archaischen Konfigurationen, um daraus einen Weg in die Zukunft abzuleiten und zu entwerfen.

Bastian noch unsicher: »Wie sicher ist das mit der Cloud eigentlich?« Nach ausführlicher Betrachtung statistischer Daten entwickelte Max letztlich einen Plan zur Migration in die Cloud.

Um die Produktivität während der Umstellung nicht zu gefährden, verlagerte Max Schritt für Schritt Daten und Dienste auf neue virtuelle Maschinen in Wolken. Er choreografierte ein kompliziertes kleinteiliges Unterfangen – er deaktivierte Altsysteme, während er neue Systeme parallel dazu aktivierte und so sicherstellte, dass die Daten übertragen wurden, ohne das aktive System zu stören.

Nach wenigen Wochen war die Migration erfolgreich abgeschlossen. FF & Braun konnte nun schnell neue Dienste in der Cloud hinzufügen und skalieren. Das Unternehmen war bereit für die Zukunft! Die Gründer luden Max zur Feier in ihre neue Lounge-Area am Firmensitz ein. »Endlich Platz zum Atmen!« war das Credo eines Aufbruchs.

Als der letzte Schalter sorgfältig umgelegt wurde, freuten sich die Mitarbeiter von FF & Braun, dass ihr digitales Leben makellos übertragen worden war. Unter Max’ wachsamem Auge verlief die Migration ohne Aufruhr, Ausfallzeiten oder Unterbrechungen. Nachdem er die wichtigsten Vermögenswerte von FF & Braun in einen sicheren Hafen in der neuen, redundant erweiterbaren Cloud untergebracht hatte, sagte Max zum Abschied:

»Es ist, als ob Ihr Flügel bekommen habt, bereit im Himmel zwischen Wolken zu schweben.« nicht jeder verstand dieses Bild sofort.

Als Max die Daten von FF & Braun akribisch in ihr neues Zuhause migrierte, entdeckte er etwas, das in den dunklen Protokollen verborgen war – Beweise für die heimlichen nächtlichen Besuche eines unbekannten Dritten, der versuchte, aus der Ferne auf die Systeme zuzugreifen. Wie ein Verbrecher, der an den Tatort zurückkehrt, hatte dieses Phantom immer wieder in den Nachtstunden heimlich die Netzwerke von FF & Braun analysiert. Gesucht wurden Schwachstellen und Hintertüren. Zum auszunutzen perfekt und arglos verloren.

Mit geschicktem Gespür schlussfolgerte Max schnell, dass diese heimlichen Besuche des kryptischen Eindringlings genau mit den Zeitpunkten zusammenfielen, zu denen in letzter Zeit auf mysteriöse Weise Einbrüche bei anderen lokalen Unternehmen stattgefunden hatten. Der einzigartige Modus Operandi des Eindringlings trug dieselbe markante Signatur, die Max bereits bei mehreren Opfern beobachtet hatte. Dieser Abdruck wies auf einen generativen Widersacher hin, der weiterhin nur Schatten von sich zeigte.

Durch die technologische Erfahrung von Max und seinem Alter Ego »InfinityBites« war FF & Braun nur knapp der drohenden Gefahr entkommen. Doch jemand kannte die Schwachstellen auf veralteten Pfaden, die nun hoffentlich in eine Sackgasse führen würde. Der Gedanke an den Angreifer nagte an Max. Er verstand die Natur dieses Feindes nur allzu gut – ein dunkler Pirat, der auf den perfekten Moment wartete, um mit Schwert und Enterhaken zum Angriff überzugehen.

Während Max FF & Brauns Verteidigung stärkte, wuchs in seinem Inneren eine beunruhigende Frage heran:

»Wie viele Systeme hier und in der Umgebung sind gefährdet und schon als Beute markiert?«

Die ominösen Zeichen, die Max entdeckt hatte, trugen eine Botschaft, die bislang nicht entschlüsselt war, aber jede Spur, jedes winzige Zeichen, brachte Max Stück für Stück näher an die Wahrheit heran.

»Ich muss Ihr System regelmäßig warten, damit die Performance erhalten bleibt.« druckste Max etwas verlegen.

Auch wenn das nicht die volle Wahrheit war, es ging um das Schützen digitaler Existenzen und zum Schluss um das Enthüllen von Wahrheit. In den Tiefen der Codes und Protokolle formte sich langsam ein Bild, das Schritt für Schritt erkennbar wurde. Die Jagd in den Maschinen, Computern und Systemen hatte nun in vollem Umfang begonnen.

Das musst du sehen...
Tom Scharlock
Tom Scharlock

Leidenschaftlicher Web- & App-Entwickler, A.I. Spezialist, Autor und erfahrener Prompt-Designer. Mithilfe modernster digitaler Technologie entwickle ich gerne Websites und Apps, die Kunst und KI harmonisch verbinden. Meine Begeisterung für das Zusammenwirken von Technologie und Kreativität treibt meine Arbeit kontinuierlich voran und inspiriert mich, stets Neues zu ergründen. Mehr zu mir.

Artikel: 13